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Insolvenzgeplagter Mittelstand: KMU-Berater fordern mehr Unterstützung für Unternehmen
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ToggleIn einer aktuellen Meldung nimmt der Bundesverband der KMU-Berater Stellung zur beunruhigend hohen Zahl der Regelinsolvenzen mittelständischer Unternehmen in Deutschland. Neben der Beleuchtung verschiedener Faktoren geht der Verband vor allem auf die Notwendigkeit der Unterstützung von KMU bei der Sanierung ein und sieht hier Regierung und Wirtschaftsakteure in der Verantwortung.
Im Juli 2023 war die Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland um 23,8% höher als im Vorjahresmonat. Insbesondere mittelständische Unternehmen mit 51 bis 250 Beschäftigten sind von den steigenden Zahlen betroffen. Aufgrund der sinkenden Konsumbereitschaft und geänderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen lässt sich das Insolvenzgeschehen in Deutschland aktuell jedoch kaum abwehren.
Leistungsfähigkeit schützt nicht vor Insolvenz
Neben der Konsumzurückhaltung sieht der Verband in der allgemeinen Inflation einen weiteren Grund für steigende Insolvenzzahlen. Extrem hohe Energiekosten sind besonders für Unternehmen mit energieintensiven Prozessen ein existenzbedrohender Faktor. Fachkräftemangel und Mindestlöhne verschärfen die wirtschaftliche Situation für den Mittelstand, viele Unternehmerinnen und Unternehmer werden außerdem durch zeitraubende bürokratische Maßnahmen und Verfahren ausgebremst und büßen ihre Wettbewerbsfähigkeit ein. „Die Insolvenz ist nicht zwingend von der Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens abhängig. Auch externe Faktoren wie die Pandemie oder staatliche Vorschriften beeinflussen die finanzielle Gesundheit von Unternehmen maßgeblich“, erklärt Dr. Hartmut Heinrich Meyer, Vorstandsmitglied Die KMU-Berater.
Unterstützung bei der Sanierung
Um KMU als stärkendes Rückgrat der deutschen Wirtschaft stabil zu halten und ihnen durch herausfordernde Zeiten zu helfen, sieht der Bundesverband der KMU-Berater sowohl Regierung als auch Wirtschaft in der Verantwortung. Ein Lösungsansatz ist aus Sicht des Verbandes der leichtere Zugang zu Sanierungsinstrumenten für die Unternehmen während einer Insolvenz. Durch die Einbindung des unternehmerischen Know-hows und verstärkte Finanzierungshilfen ließe sich die Sanierungskraft von mittelständischen Betrieben stärken. In der Krise brauchen KMU dringend die nötige staatliche und wirtschaftliche Unterstützung, damit volkswirtschaftliche Schäden begrenzt und Arbeitsplätze gesichert werden.