Nachhaltigkeit bei den KMU-Beratern
KMU-Berater*innen übernehmen Verantwortung für die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf kleine und mittlere Unternehmen.
Sie verbessern transparent und kontinuierlich die Nachhaltigkeitsbelange (ESG) ihrer unternehmerischen Tätigkeit.
Der Verband der KMU-Berater*innen wird Plattform für Kompetenzentwicklung, Wissensaufbau und Wissenstransfer im Themenfeld Nachhaltigkeit für seine Mitglieder, kleine und mittlere Unternehmen und gesellschaftliche Vertreter*innen.
Was heißt Nachhaltigkeit?
Obwohl der Begriff „Nachhaltigkeit“ häufig verwendet wird, unterscheiden sich seine Deutungen stark. Ursprünglich kommt die Bezeichnung aus der Forstwirtschaft (Hans Carl von Carlowitz, 1713): „Im Wald ist nur so viel Holz zu schlagen, wie permanent nachwächst.“ Übertragen auf mittelständische Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit, dass nur so viel beansprucht wird, dass auch künftige Generationen gut leben können (Zukunftsverträglichkeit). Konkret heißt das für Unternehmen, sich nicht einseitig auf (kurzfristige) Profitmaximierung für die Anteilseigner zu fokussieren, sondern auf eine langfristige Steigerung des Gemeinwohls
(also neben den Anteilseignern auch die MitarbeiterInnen, die Lieferanten, die KundInnen, die Gesellschaft insgesamt sowie die Umwelt).
Nachhaltigkeit wird häufig auf das Thema Ökologie verkürzt. Es gibt aber auch eine ökonomische Nachhaltigkeit, denn ohne ökonomischen Erfolg kann kein Unternehmen überleben. Und auch die soziale Nachhaltigkeit gehört dazu. Natürlich gibt es bei diesen 3 Dimensionen Zielkonflikte, aber es gibt auch eine Schnittmenge. Nur wenn ein Unternehmen fair, lebenswert und lebensfähig wirtschaftet, agiert es nachhaltig.
Warum ist Nachhaltigkeit für Unternehmer relevant?
Eine nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens ist auf verschiedenen Sphären relevant und kann sich so auf vielerlei Weise vorteilhaft auswirken. Zum einen spielt die moralische Notwendigkeit die Umwelt zu schützen und langfristig die Natur für kommende Generationen zu sichern eine große Rolle. Zum anderen stellt der bewusste und schonende Umgang mit Ressourcen und die sichere und faire Gestaltung der Arbeitsprozesse, die beispielsweise durch faire Löhne und Gleichberechtigung erreicht werden kann, einen weiteren Grund für die Nachhaltigkeit dar.
Aber auch die zu erwartende verschärfte rechtliche Komponente, die die Offenlegung der berücksichtigten Nachhaltigkeitsaspekte eines Unternehmens verordnet, ist ein weiteres Argument, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Durch diese wirtschaftlichen, politischen, rechtlichen und ethischen Maßnahmen können dann unter anderem eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, ein gesteigertes Unternehmensimage bzw. Produktattraktivität und auch Kosteneinsparungen erzielt werden. Nachhaltigkeit wird zum Qualitätskriterium und Kaufargument.
Welche rechtliche Anforderungen kommen auf die Unternehmer zu?
Zur Zeit müssen börsennotierte Unternehmen in Deutschland mit mehr als 500 Beschäftigen einen Nachhaltigkeitsbericht als Teil des Lageberichts abgeben (Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD).
Diese Daten sollten von unabhängiger Seite geprüft und zertifiziert werden. Diese Anforderungen des CSRD werden ab 2024 für kapitalmarktorientierte Unternehmen ausgeweitet, die 2 von 3 Merkmale erfüllen:
250 Mitarbeiter, > 20 Mio. € Bilanzsumme oder > 40 Mio. € Umsatz. Ab 2027 ist geplant, dass die Grenzen noch deutlich gesenkt werden: >10 Mitarbeiter, >350t€ Bilanzsumme oder 700t€ Umsatz. Ein Nachhaltigkeitsbericht wird heute bereits häufig bei der Vergabe von Aufträgen, Fördergeldern und Krediten angefordert (indirekte Berichtspflicht).
Es ist also ratsam sich frühzeitig mit den Anforderung einen Nachhaltigkeitsbericht auseinanderzusetzen und erste Schritte einzuleiten.
PROJEKTGRUPPE NACHHALTIGKEIT
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Es fehlt aber an konkreten und pragmatischen Umsetzungshilfen für kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland. Hier setzt die Projektgruppe NACHHALTIGKEIT des Bundesverbandes Die KMU-Berater an. Der Einstieg für Unternehmen in das Thema soll durch Beratung und Tools erleichtert werden.
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BEITRÄGE ZU NACHHALTIGKEIT
Nachhaltigkeitsmanagement für Unternehmen
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FAQ ZUR NACHHALTIGKEIT BEI DEN KMU-BERATERN
Was sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit und welche sollte ich als Unternehmer umsetzen?
Nachhaltigkeit lässt sich in den drei Dimensionen Soziales, Ökonomie und Ökologie betrachten. Die soziale Nachhaltigkeit stellt dabei den Menschen in den Mittelpunkt, beschäftigt sich mit fairen Arbeitsbedingungen und gemeinwohlorientierten Handeln. Ökonomische Nachhaltigkeit dagegen zielt auf kluges Wirtschaften und eine nachhaltige Wertschöpfung ab.
Gewinne sollten nachhaltig erwirtschaftet werden.
Die dritte Dimension, die ökologische Nachhaltigkeit, befasst sich zusätzlich mit nachhaltigen Aspekten in Bezug auf Rohstoffe, Ökologie und Umweltschutzprojekte. Da eine nachhaltige Entwicklung nur erreicht werden kann, wenn die umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Ziele gleichzeitig und gleichwertig umgesetzt werden, sollte ein Unternehmer alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit beachten.
Welcher Nachhaltigkeitsbericht passt zu meinem Unternehmen?
Es gibt eine Vielzahl an Nachhaltigkeitssystemen. Das ist zur Zeit ziemlich unübersichtlich und es wird sich auch in Zukunft nicht EIN System durchsetzen. Es geht darum das System zu finden, dass zu Ihrem Unternehmen passt. Welches System dies ist hängt an folgenden Kriterien:
- werden alle gesetzliche Anforderungen erfüllt?
- Passt es zur Unternehmensgröße?
- Bewegt sich das Unternehmen im deutschen oder eher im internationales Umfeld?
- Soll ein ganzheitlicher Ansatz (Ökologie, Sozial, Gouverance) oder nur auf Ökologie fokussiert werden
- Soll ein inhaltliches externes Audit erfolgen?
- Gibt es bereits Branchenstandards und Kundenwünsche?
Anhand dieser Kriterien kann man die Systeme bewerten und den Favorit ermitteln. Bei einem Vergleich für den deutschen Mittelstand haben der Deutsche Nachhaltigkeits-Kodex und die Gemeinwohlökonomie am besten abgeschnitten. Wichtig ist es anzufangen, ein Wechsel von einem System zum anderen ist relativ einfach möglich.
Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Unternehmensberatung / im Unternehmen?
Die Wichtigkeit des nachhaltigen Handelns ist in jeder Branche unbestreitbar, so auch in der Unternehmensbranche. Wie noch nie zuvor ist in den letzten Jahren ein Trend zu nachhaltigen Geschäftsmodellen erkennbar.
Nachhaltigkeit in der Unternehmensberatung bezieht sich auf die Beratung von Unternehmen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien, um langfristige, soziale und wirtschaftliche Ziele zu erreichen.
Wie stellen wir uns das Nachhaltigkeitsdreieck vor?
Das Nachhaltigkeitsdreieck wird als ein Konzept verstanden, das die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit wie Umwelt, Soziale und Wirtschaftliche darstellt und veranschaulicht.
Es zeigt unter anderem auf, dass diese drei Bereiche miteinander verknüpft sind und Ausgewogenheit bestehen muss, damit eine langfristige Nachhaltigkeit erreicht werden kann.
Es ist wichtig darauf zu achten, dass jede Dimension gleichermaßen berücksichtigt werden muss, sodass eine nachhaltige Zukunft für die Menschheit und den Planeten geschaffen wird. Im Folgenden wird das Nachhaltigkeitsdreieck mit den drei Dimensionen visualisiert:
Ökonomie
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Ökologie
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Soziales
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Womit befasst sich die Corporate Sustainability (CSR)?
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine EU-Richtlinie, bei der die Unternehmen verpflichtet sind, Informationen über ihre nachhaltigen Praktiken und Leistungen zu berichten. Die Richtlinie soll den Austausch von Informationen und den Vergleich von Nachhaltigkeitsleistungen unter Unternehmen erleichtern und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit fördern. Die Richtlinie legt fest, welche Themen und Indikatoren in den Berichten enthalten sein müssen, um sicherzustellen, dass die Informationen für die Öffentlichkeit zugänglich und verständlich sind.
Die Bedeutung von CSRD-Berichterstattung ist stetig am Wachsen und sich am Verändern. Für weitere Informationen über die aktuelle EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung.