Startseite / Fachthemen / Digitalisierung / IT / Künstliche Intelligenz erfordert eine integrative Arbeitskultur

Künstliche Intelligenz erfordert eine integrative Arbeitskultur

Künstliche Intelligenz verändert das Arbeitsleben in unterschiedlicher Art und Weise. Die Anforderungen an unsere Tätigkeiten verschieben sich. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Fachkräften. Diese Entwicklung erfordert eine neue Form von Arbeit und Miteinander, eine integrative Arbeitskultur, an der Schnittstelle von Mensch und Maschine.

Der Google Suchalgorithmus verarbeitet über 500 Millionen Suchanfragen täglich und wird niemals müde. Smarte Software ist endlos skalierbar und damit bei steigendem Volumen zunehmend wirtschaftlich. Kein Wunder, dass auch Arbeitnehmer in der Mittelschicht Sorgen äußern, ihre Jobs an KI-Algorithmen zu verlieren, sei es in Banken, Versicherungen oder administrativen Bereichen.

Positive Beschäftigungseffekte trotz KI?

Studien finden sich sowohl für die Schwarzseher als auch für die Chancenfinder, die positive Beschäftigungseffekte prognostizieren. Aufbruchsstimmung herrscht zum Beispiel in IT, Vertrieb, Marketing und Service. So prognostiziert der HR-Report 2019 in den nächsten Jahren den stärksten Wachstumseffekt im Kundenservice, für den trotz Digitalisierung ein hoch bleibender Bedarf an qualifizierter, persönlicher Beratung erwartet wird. Unstrittig scheint auch ein wachsender Fachkräftemangel in Digital- und Datendisziplinen, aber auch im Handwerk, in Kreativberufen oder in der Pflege.

Hier werden Menschen ihre Alleinstellungsmerkmale ausspielen, denn in diesen Feldern können Maschinen nicht mithalten:

  • Aufgaben in Wahrnehmung und Manipulation: Menschen können sich besser in unstrukturierten und komplexen Umgebungen zurechtfinden.
  • Aufgaben mit kreativer Intelligenz: Reimen, Musik komponieren, dichten oder konzeptionieren ließe sich automatisieren, wie das Beispiel der komponierenden KI AIVA zeigt, wir würden es jedoch nicht als „kreativ“ akzeptieren.
  • Aufgaben mit sozialer Intelligenz: Menschen nutzen soziale Intelligenz, wenn sie begeistern, überzeugen, verhandeln oder andere pflegen.

Die Anforderungen verschieben sich

Ausgehen wird uns die Arbeit sicherlich nicht, stattdessen verschieben sich die Anforderungen an unsere Tätigkeiten und es steigt an vielen Stellen auch die Nachfrage nach Fachkräften. Algorithmen funktionieren nicht auf Knopfdruck, sie sind abhängig von qualifiziertem Personal in der Datenarbeit, im Training und in der Steuerung. Gesucht werden nicht nur IT-Nerds, Data-Ninjas und Techies, sondern auch Psychologen, Trainer, Ethiker und Strategen.

In Unternehmen brauchen wir sicherlich kreative Lösungen für die wachsenden Personalengpässe, die allein durch die demographische Entwicklung verschärft werden. Wir brauchen aber vor allem eine kreative Weichenstellung bei HR und Organisationsentwicklung. Noch begegnen mir wenig HR-Teams, die proaktiv nicht nur einzelne Jobprofile hinterfragen, sondern mit Weitblick die Wertschöpfung von übermorgen mitdenken.

Kaum ein Unternehmen wird KI einsetzen können, ohne damit früher oder später die Aufbau- und Ablauforganisation zu transformieren. Wir sprechen nicht nur über die Softskills der Zukunft wie Lernfähigkeit, Teambereitschaft oder Diversitätstoleranz. Wir sprechen über eine neue Form von Arbeit und Miteinander an der Schnittstelle von Mensch und Maschine. Zeit für eine neue integrative Kulturdiskussion.

Mehr erfahren?

Manager:innen, Führungskräfte und Personalverantwortliche sind gefragt, Organisationen und Teams für eine KI-basierte Arbeitszukunft auszurichten. Das Buch „Künstliche Intelligenz in der Personalarbeit“ gibt praktische Anleitungen für HR und Führung.

Über die Autorin

Verena Fink ist Gründerin der Strategieberatung Woodpecker Finch GmbH und Advisory Board Member beim kalifornischen IT-Dienstleister DocuSign Inc. Die Anwendung von künstlicher Intelligenz in Unternehmen und deren Auswirkung auf die Kultur begleitet sie sowohl in der Beratung als auch als Mitgründerin von Quorum AI, (US-Startup für self-organizing, autonomous, real-time artificial intelligence) in San Francisco.

Weitere Beiträge der Kategorie Digitalisierung / IT

Irgendwas mit digital - vier Digital-Trends 2023, im Bild eine VA-Brille und Zubehör auf einem hellen Holztisch

Irgendwas mit digital?

Die rasante Entwicklung der IT-Branche wird auch in 2023 weiter anhalten. Lesen Sie, mit welchen Top-4 Digital-Trends im Jahr 2023 zu rechnen ist.

Mehr erfahren
Personen arbeiten mit Laptop an einem Tisch zusammen -ki basierte geschäftsmodelle

Wie KI-basierte Geschäftsmodelle die Personalarbeit verändern

KI-basierte Geschäftsmodelle bewirken neuen Formen der Zusammenarbeit, der Kommunikation, des Kundenservice & der Unternehmenskultur.

Mehr erfahren
Künstliche Intelligenz und Qualifizierungsoffensive

KI führt zu Strukturverschiebungen und Qualifizierungsoffensiven

Was sind die Erfolgsfaktoren für Unternehmen, die KI-Projekte anstoßen? Die Umsetzung von KI beinhaltet nicht nur Investitionen in neue Technologien.

Mehr erfahren
Auswertung von Daten: Productivity Management in Human Resources

Was ist mein Team wert? – KI im Performance Management

Für die Nutzung von KI im Performance Management von HR ist die Menge und Qualität der verfügbaren Datensätzen entscheidend.

Mehr erfahren
Human Resources 2022 neu gedacht: Mitarbeiter steigt in roten Sneakers eine blaue Treppe hoch.

Human Resources 2022 denkt Komplexität

Verena Fink stellt in ihrem Beitrag drei neue Trends und mögliche neue Weichenstellungen für HR im Jahr 2022 vor.

Mehr erfahren
KI-Kultur mitgestalten statt auf den Tipping Point zu warten

KI-Kultur mitgestalten statt auf den Tipping Point zu warten

Eine verantwortungsbewusste Mitgestaltung der KI-Kultur ermöglicht neue Potentiale für die Personal- und Kulturentwicklung.

Mehr erfahren

Vorteile für Mitglieder

  • Erweitertes Netzwerk
  • Fachlicher Austausch
  • Wissensaufbau
  • Mehr PR & Marketing
  • Sichtbarkeit im Netz
Alle Vorteile für Mitglieder

Projektanfrage

Sie haben ein themenübergreifendes Projekt oder suchen die Expertise eines Beraters zu einem konkreten Thema? Gerne nehmen wir uns Ihrer Anfrage persönlich an und suchen den richtigen KMU-Berater für Sie.

Und so einfach geht's:

  • Ihre Anfrage wird an alle KMU-Berater weitergeleitet
  • Sie erhalten nur Feedback von relevanten KMU-Beratern
  • Bei themenübergreifenden Projekten kooperieren die KMU-Berater untereinander
Zur Projektanfrage