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Künstliche Intelligenz für neue Geschäftsmodelle

Künstliche Intelligenz ist in mancher Diskussionsrunde ein Reizwort. Nicht nur am Stammtisch, sondern auch in der Kaffeeküche oder im Führungskräftemeeting kommen Befürchtungen auf den Tisch. Angereichert von Worst-Case-Szenarien in Science-Fiction-Videos fürchten Menschen um ihre Freiheit, ihre Jobs oder ihre Entscheidungsfähigkeit. Das klingt nach Xenophobie, der Angst vor dem Fremden. Gegen die Angst hilft Aufklärung, denn Augen zu und abwarten ist sicher die schlechteste Lösung.

Entwicklung einer menschenzentrierten KI

Wir alle nutzen heute digitale Ökosysteme wie Facebook oder Apple, deren Plattformen mit smarten KI-Systemen aufgerüstet sind. KI, die in der Lage ist, Unternehmen, Menschen und Maschinen ganz neu zu verbinden. Mit Chancenblick können Führungskräfte und Change-Verantwortliche über den Tellerrand nach KI-Phänomenen Ausschau halten und gedanklich auf das eigene Unternehmen übersetzen. Die nachfolgenden Stufen zeigen beispielhaft, wo wir aktiv die Entwicklung einer menschenzentrierten KI begleiten können und sollten:

Stufe 1: Smart Products & Services

In Software und Maschinen erfassen wir heute laufend Daten durch Betrieb oder Nutzung. Mit der Analyse dieser Daten beginnen viele Unternehmen den Schatz zu nutzen, indem sie neue intelligente (datengetriebene) Angebote und Services entwickeln.

Stufe 2: Digital Business Model

Vom physischen Produkt zum digitalen Gut, das lässt Unternehmer feiern, die dadurch nicht mehr durch Investitionen, Lieferketten oder Haltbarkeit begrenzt sind. Manche Unternehmen können in dieser Phase ihr Geschäftsmodell sogar vollständig auf digitale Güter umstellen. Das neue Geschäftsmodell schöpft seinen Wert aus Daten. KI-Systeme können in solchen Szenarien unendliche Datenmengen mit smarten Algorithmen analysieren und anreichern.

Stufe 3: Digital Ecosystem

KI-basierte Erlösströme können nicht nur Unmengen an Daten verarbeiten, ihr Datenhunger erfordert neue Kooperationen, da sich erforderliche Trainingsdaten oft nicht allein durch Nutzerinnen und Nutzer generieren lassen. Auf großen Datenplattformen kommen Unternehmen zusammen, um solche Lücken zu schließen, Daten auszuwerten, Muster zu erkennen oder Vorhersagen zu treffen. Wer datengetriebene Geschäftsmodelle realisieren will, findet dort vielleicht Partner. Dann entsteht aus der Kooperation eine neue digitale Plattform, auf der die Organisationen in ökonomischen Ökosystemen partnern.

Stufe 4: 360-Connection

Im digitalen Ökosystem bieten Unternehmen ihre smarten Produkte und Services an. Sie sind jedoch nicht nur auf der Angebotsseite mit anderen vernetzt, sondern können auch ihre Learnings aus der Datenarbeit für andere zugänglich machen oder auf das Wissen ihrer Partner zugreifen. Aus Partnerschaften, die Organisationen so tief miteinander verbinden, entstehen auch unternehmens- und branchenübergreifende Lösungen wie z.B. Mobilitäts-Apps. Elektro-Mobilität braucht beispielsweise mehr als ein Unternehmen, um die Lade- und Reiserouten zu optimieren, individuelle Präferenzen für Verkehrsmittel und -wege zu berücksichtigen oder die schnellsten und billigsten Transportmittel über verschiedene Dienstleister hinweg abzurechnen.

Die Chance für uns: Künstliche Intelligenz ist viel mehr als Technologieentwicklung. Wir müssen nicht zuerst lernen, selbst KI-Software zu programmieren, sondern können einfach die Wechselwirkungen zwischen smarter Technologie und Auswirkungen in Unternehmenspraxis beobachten. Wer mit KI nicht nur Prozess-Digitalisierung verbindet, sondern auch neue Geschäftsmodelle und Wirtschaftssysteme, dem fällt es leichter die Arbeitskultur mitzugestalten.

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Über die Autorin

Verena Fink ist Gründerin der Strategieberatung Woodpecker Finch GmbH und Advisory Board Member beim kalifornischen IT-Dienstleister DocuSign Inc. Die Anwendung von künstlicher Intelligenz in Unternehmen und deren Auswirkung auf die Kultur begleitet sie sowohl in der Beratung als auch als Mitgründerin von Quorum AI, (US-Startup für self-organizing, autonomous, real-time artificial intelligence) in San Francisco.

Profilfoto Referentin Verena Fink
KMU-Beraterin Verena Fink, Leiterin Fachgruppe Digitalisierung

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