KI-Kompetenz im Team aufbauen – auch ohne IT-Abteilung

Bedeutung von Wissensmanagement

Ein Grund warum sich viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit der Nutzung von KI schwertun: Es fehlt oft eine eigene IT-Abteilung oder technisches Spezialwissen im Team. Dabei braucht es für den erfolgreichen Start in die KI-Welt nicht sofort eine Armada von Data Scientists. Viel entscheidender ist die Bereitschaft, schrittweise Kompetenz aufzubauen – und zwar dort, wo sie im Alltag gebraucht wird.

Der Schlüssel: Praktisches Wissen statt theoretischer Überforderung

KI soll helfen, echte Probleme im Geschäftsalltag besser zu lösen. Deshalb lohnt es sich, mit einem konkreten Use Case zu starten: Wo kostet uns heute manuelle Arbeit zu viel Zeit? Wo entstehen Fehler? Wo wünschen wir uns bessere Entscheidungen? Wer hier gemeinsam im Team nach Prozessen mit hohem Volumen sucht, schafft die Grundlage für sinnvolle Anwendungen.

So gelingt der Kompetenzaufbau auch ohne eigene IT:

KI verstehen im eigenen Kontext:

Nicht jeder im Team muss Algorithmen programmieren können – aber alle sollten verstehen, was KI leisten kann und wo ihre Grenzen liegen. Kurze, praxisnahe Impulse im Teammeeting helfen, Berührungsängste abzubauen und realistische Erwartungen zu entwickeln.

Rollen statt Titel denken:

Auch ohne „KI-Experte“ im Titel gibt es oft Mitarbeitende mit hoher Technikaffinität oder strukturierter Denkweise. Diese internen Übersetzer können helfen, zwischen Fachbereich und Technik zu vermitteln. Führungskräfte sollten gezielt solche Rollen stärken und weiterentwickeln.

Partner einbinden:

Ob Verband, Hochschulen, Kammern oder spezialisierte Dienstleister – externe Partner können fehlende IT-Kompetenz kompensieren. Besonders hilfreich: Anbieter, die nicht nur Technologie liefern, sondern den Kompetenzaufbau im Team begleiten.

Experimentieren ermöglichen:

Kleine Pilotprojekte mit klarer Zielsetzung und kurzer Laufzeit sind ideal, um erste Erfahrungen zu sammeln – etwa eine automatisierte Auswertung von Kundenfeedback oder ein Chatbot im Service. Wichtig: Fehler sind erlaubt, Lernen steht im Fokus.

Praxistipp: KI-Kompetenzradar im Team einsetzen

Um einen Überblick zu gewinnen, wie gut das Team auf KI vorbereitet ist, hilft ein einfacher Selbstcheck entlang von drei Achsen:

  • Wissen: Verstehen wir grundlegende Begriffe und Anwendungen von KI?
  • Haltung: Sehen wir KI als Chance – oder überwiegt Skepsis?
  • Fähigkeiten: Können wir konkrete Aufgaben identifizieren, bei denen KI helfen könnte?

Fazit

KI-Kompetenz ist kein Privileg großer Unternehmen mit IT-Abteilung – sondern ein Lernfeld, das jedes Team schrittweise erschließen kann. Entscheidend ist nicht der perfekte Plan, sondern der erste mutige Schritt. Wer beginnt, gewinnt – an Effizienz, Erkenntnis und Innovationskraft.

Mehr Ideen und Praxisbeispiele in meinem Buch „KI-Projekte einfach machen

Verena Fink

Woodpecker Finch GmbH
Geschäftsführende Gesellschafterin