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Entsorgungskosten transparent machen und reduzieren
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TogglePraxisfall 8: Abfallwirtschaft optimieren
Ausgangslage
Ein deutscher Hersteller von Servern, Homestations, Laptops etc. erzeugt bei der Montage der Geräte eine bestimmte Menge Müll in Form von Folien, Papier, Kartonagen etc.
Für die Entsorgung der Abfälle wird an drei Dienstleister je “nach Aufwand” gezahlt: Sammeln; Transport zur Entsorgung; Deponie selber.
Aufgabenstellung
Das Unternehmen möchte die anfallenden Kosten für die Entsorgung transparent machen und reduzieren. Konkret: Ausgliederung aus dem “Gemeinkostenblock”, Ermitteln welche Abfallkosten je Server, Homestation etc. anfallen. Auf dieser Basis will das Unternehmen die Entsorgungskosten zukünftig produktbezogen mit kalkulieren können und natürlich Maßnahmen zur Müllreduzierung und -vermeidung schneller erkennen und direkt umsetzen können.
Strategischer Hintergrund: Das Unternehmen will sich die nachhaltige Müllvermeidung “an die Fahne heften”.
Vorgehensweise
Schritt 1: Klärung mit dem Kunden
- bisherige Vorgehensweise und vorhandene Mengengerüste
- zukünftig gewünschte Daten
Schritt 2: Datenerfassung en Detail
- Müllmengen je verbautem CD-Laufwerk, Festplatte, Gehäuse etc. Diese Analyse wurde im Rahmen einer Diplomarbeit durchgeführt
- Aufwand der Mülltrennung und -beseitigung im Laufe der Produktionsprozesse
- Aufwand der Müll-Sammlung im Gesamtbetrieb
Schritt 3: Berechnungen und Prozessverbesserungen
- Auf Basis der Datenerfassung wurden die gewünschten Daten für die zukünftige Steuerung errechnet
- erkannte Verbesserungsmöglichkeiten wurden sofort umgesetzt
Beispiel: Der koreanische Lieferant der CD-Laufwerke verpackt diese nicht mehr einzeln in Tüten/Folien, sondern in speziellen Transportbehältern mit folgenden Vorteilen: keine Beschädigung, Müllentsorgung nahezu auf Null reduziert, Lieferant spart Verpackungskosten.
Projektergebnis
Das Unternehmen kennt die anfallenden Entsorgungskosten je produziertem EDV-Gerät und kalkuliert diese als Einzelkosten. Diese Kosten werden laufend kontrolliert, wenn möglich reduziert und die Kalkulationsdaten angepasst.
Fünf Jahre nach Durchführung des Projektes konnten die Abfallkosten um 45% zum Ausgangswert reduziert werden. Das Unternehmen nutzt seine neue Vorgehensweise zur Imageverbesserung in der Kundenkommunikation.
Der Verfasser dieses Beitrages ist aktuell nicht mehr Mitglied im Bundesverband Die KMU-Berater.
Sebastian Summerer