Woran erkenne ich sinnvolle KI-Projekte im Unternehmen?

Woran erkenne ich sinnvolle KI-Projekte im Unternehmen

Künstliche Intelligenz bringt bei allem Hype nur dort Mehrwert, wo sie echte betriebliche Herausforderungen löst. Doch wie erkenne ich als Führungskraft im Mittelstand, wo der Einsatz lohnt?

1. Schmerzpunkte im Alltag identifizieren

Sinnvolle KI-Projekte starten nicht im Elfenbeinturm, sondern bei konkreten Problemen im operativen Geschäft. Typische Kandidaten:

  • Manuelle Routinetätigkeiten, die Zeit binden (z. B. Angebots- oder Rechnungsentwürfe)
  • Wiederkehrende Prozesse mit hohem Abstimmungsaufwand (z. B. Kundenservice)
  • Interne Wissensinseln (z. B. Know-how einzelner Mitarbeitender, das nicht dokumentiert ist)
  • Entscheidungen, die auf Erfahrungswerten statt Daten basieren (z. B. Leadbewertung, Forecasts)

2. Drei Filter für Projektideen

Frage dich bei jeder potenziellen KI-Anwendung:

  • Spart sie nachweislich Zeit oder Kosten?
  • Erhöht sie Qualität oder Geschwindigkeit von Entscheidungen?
  • Ist sie für Mitarbeitende nachvollziehbar und integrierbar?
  • Projekte, die hier durchfallen, sind meist Spielerei statt Substanz.

3. Klein anfangen, Wirkung messen

Nicht alles auf einmal digitalisieren: Sinnvoll ist ein konkreter Anwendungsfall mit klarer Zielsetzung (z. B. 30 % weniger Rückfragen im Vertrieb durch GPT-gestützte Angebotsentwürfe). So wird schnell sichtbar, ob sich der Aufwand lohnt – und das Team bleibt motiviert.

4. Mitarbeitende einbeziehen

Die besten Ideen kommen oft von denen, die täglich mit den Prozessen arbeiten. Eine einfache Frage im Team genügt: „Was nervt euch regelmäßig – und was könnte davon eine KI übernehmen?“ Damit wird KI vom Chef-Projekt zur Team-Chance.

Fazit:

Sinnvolle KI-Projekte lösen reale Engpässe, entlasten spürbar und sind technisch wie kulturell umsetzbar. Wer sich an Nutzen statt Technik orientiert, macht den ersten Schritt Richtung smartes Arbeiten – nicht nur digitales. Mehr Ideen und Praxisbeispiele in meinem Buch „KI-Projekte einfach machen

Verena Fink

Woodpecker Finch GmbH
Geschäftsführende Gesellschafterin