Social Media nutzen als KMU-Berater – Praxistipps

Qualität von Innovationsberatungen
Tipps für Aktivitäten in Sozialen Netzwerken für Berater/innen - die andere Berufsgruppen auch für sich nutzen können.

KMU-Berater Jérôme Schnitzler hat auf der Frühjahrstagung 2014 des KMU-Beraterverbandes “Erfolgreiche Kundengewinnung für Berater” dargestellt, wie er in seinem Marketing die vom KMU-Beraterverband zur Verfügung gestellten CI-Elemente nutzt (von Präsentationsmappe bis Kugelschreiber).
Ergänzend gibt er im folgenden Beitrag Praxistipps in Form einer Checkliste für die Aktivitäten in Sozialen Netzwerken mit einem Schwerpunkt auf XING.
Seine Einleitung zur Checkliste lautet:
“Die Checkliste ist bewusst auf die Grundlagen beschränkt und nicht abschließend, da Ihr Marketing individuell erfolgen sollte und nicht nach Checkliste. Sie dient lediglich als „Einstieg“ und „Kontrolle“. Die Checkliste orientiert sich stark an XING als unserem „Hauptnetzwerk“. Sie ist jedoch sehr leicht für LinkedIn, Facebook oder Google+ ableitbar. Twitter stellt eine Sonderform dar und sollte mit den bestehenden Netzwerken „verbunden“ werden, sodass hier zunächst die Beiträge der Hauptnetzwerke multipliziert werden.”
Die Checkliste:
1. Foto
Haben Sie ein aktuelles Foto in hoher Auflösung? Schauen Sie auf diesem Foto IN die Seite hinein? Lächeln Sie? Haben Sie eine „offene“ Körperhaltung?
2. Ich biete / ich suche
Wurden die Einträge in Stichworten vorgenommen, um die Auffindbarkeit zu erleichtern? Stichworte trennt man mit Kommata.
3. Berufserfahrung und Ausbildung
Hier haben Sie die Möglichkeit nicht nur Ihre Expertise unter Beweis zu stellen, sondern auch ehemaligen Kollegen und Kommilitonen die Chance zu geben, Sie zu finden und Ihr Netzwerk zu erweitern.
4. Sprachen
Man versteht sich? Erwähnen Sie die von Ihnen gesprochenen Sprachen und den Grad der Beherrschung. Ergänzen Sie manuell weitere „Sprachen“ wie „Mittelständisch“ oder „Tacheles“. Erwähnen Sie aber auch Akzente wie „Bayerisch“ wenn Sie diese beherrschen. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Berater aus Hamburg den Landwirt aus Tölz „versteht“.
5. Qualifikationen
Ergänzen Sie Fort- und Weiterbildungen wie z. B. KMU-Fachberater Fortbildungen. Hier können aber auch die Qualifikationen für Fördermittel erwähnt werden, wie z. B. die BAFA-Förderung für die jeder Berater des KMU_Beraterverbandes zugelassen ist.
6. Organisationen
Tragen Sie hier den KMU-Beraterverband ein. Der Name wird zum Link. Hierüber werden alle anderen Mitglieder ebenfalls gefunden. Setzen Sie auf die Stärke des Verbands, wird dieser hierdurch transparenter. Die offizielle Schreibweise lautet: „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“ Nutzen Sie diese exakt, da nur so eine Zuordnung untereinander erfolgt.
7.  Referenzen
Haben Sie Ihre Kontakte um Referenzen gefragt?  Referenzen sind gelebtes und dauerhaftes Empfehlungsmarketing. Referenzen kommen jedoch nicht nur durch Mandanten, sondern auch von Banken, Behörden, etc. Haben Sie schon einmal mit einem Kollegen eine Beratung durchgeführt? Was spricht dagegen, sich hiernach gegenseitig die Expertise zu bestätigen?
8. Interessen
Der Faktor Mensch ist bei sozialen Netzwerken nicht zu vernachlässigen. Geben Sie ein wenig von sich Preis, um auch zurückhaltenden Zeitgenossen eine Kontaktaufnahme zu erleichtern. Im Übrigen: Sie erwarten diese Offenheit in ungleich größerem Umfang von Ihren Mandanten. Selbstverständlich gibt man da auch ein wenig von sich Preis.

9.  XING-Gruppen
Ein ganz wichtiger Punkt ;-) Werden Sie Mitglied der Gruppe „KMU Beratung“ auf XING. Wenn möglich, beteiligen Sie sich an den Diskussionen. Abonnieren Sie dazu die Foren, die Ihre Beratungsschwerpunkte treffen. Hierbei ist es nicht unbedingt nötig, eigene Beiträge zu verfassen. Wenn Ihnen ein Beitrag gefällt, empfehlen Sie diesen in Ihrem Netzwerk weiter. Das geht mit zwei Klicks. Kommentieren Sie die Beiträge – das zeigt Präsenz der Verbandsmitglieder und freut die Autoren.
10. Weitere Profile im Netz
Verlinken Sie Ihre Profile untereinander und geben Sie Interessenten weitere Seiten vor. Steuern Sie, wie Sie im Netz wahrgenommen werden wollen. Geben Sie keine Informationen an, bemühen die Interessenten Google und wer weiß, wo sie dann landen. Vernetzen Sie z. B. die folgenden Links:
a.    Ihre Website
b.    Twitter
c.    Google+
d.    XING
e.    LinkedIn
f.    KfW-Beraterprofil
g.    KMU-Berater-Profil (wenn nicht vorhanden – ANLEGEN!)
h.    Weitere Veröffentlichungen von Ihnen, Referenzen, Beiträge, etc. etc.
11. Automatische Verknüpfungen
Nutzen Sie die Möglichkeit, automatisch Twitter mit XING und/oder LinkedIn zu verbinden. Unter XING kann man auch einen RSS-Feed von der eigenen Website oder dem eigenen Blog einbinden. Ihr Profil aktualisiert sich hierdurch automatisch. Man muss ja nicht immer alles selber machen ;-)
12. Portfolio
XING hat mit dem Portfolio eine Möglichkeit geschaffen, sich sehr individuell zu präsentieren und Fotos, PDFs, etc. über das XING-Profil verfügbar zu machen. Ein exzellentes Beispiel findet sich bei XING-Experte Joachim Rumohr unter https://www.xing.com/profile/Joachim_Rumohr
13. Unternehmensprofil
Legen Sie Unternehmensprofile an. Hierdurch werden nicht nur Sie besser gefunden, sondern können sich auch mit Ihren Kollegen im Unternehmen noch besser nach Außen darstellen. Ein sehr gutes Beispiel stammt von KMU-Berater Peter Schneider unter https://www.xing.com/companies/peterschneider-wirtschaftsberatung.
14. Google+ Profil  
Richten Sie ein Google+ Profil und verbinden Sie dieses mit Google Places und Ihrer Website. Fortan wird zu Ihrer Website bei manchen Suchergebnissen auch eine Landkarte und die Bewertung Ihrer Firma bei Google+ angezeigt. (Sie nehmen viel Raum ein und können nicht übersehen werden) Achten Sie darauf, dass Sie auch Bewertungen erhalten, um das prominente Ranking auch entsprechend zu nutzen. Auch hier können Kollegen schnell helfen.
15. Kontaktdaten  
Ganz wichtig: Halten Sie immer Ihre Kontaktdaten aktuell und seien Sie nicht „geizig“. Geben Sie Interessenten so viele Möglichkeiten wie Sie können, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Eine Mobilfunknummer beispielsweise kann eine sensible Information sein. De facto ist das Handy im Termin aber ohnehin aus und auf der Heimfahrt kann man vielleicht einen potenziellen Interessenten zurückrufen – bevor er sich anderweitig orientiert.
16. Erfahrungsaustausch
Teilen Sie mir mit, welche Erfahrungen Sie mit den Tipps gemacht haben und schreiben Sie mir Ihre Ideen – man lernt nie aus!