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Open Innovation im Mittelstand: Kunden einbeziehen

KMU-Beraterin Dr. Angelika Kolb-Telieps stellt in den KMU-Berater News 2015-02 eine Vorgehensweise für die Entwicklung von Innovationen vor, bei denen die Kunden einbezogen werden: Open Innovation:

Wachstum durch Open Innovation ankurbeln

„Umsatz und Beschäftigung wachsen in innovativen Unternehmen um rund zwei Fünftel schneller als in Unternehmen ohne Innovationen“, so der KfW-Innovationsbericht Mittelstand 2014. Als bedeutendste Hebel kristallisieren sich für den Markt neue Produktinnovationen heraus. Die Entwicklung von Marktneuheiten erfordert jedoch häufig entsprechende Budgets und kann bis zu mehreren Jahren dauern. Hinzu kommt ein hohes Risiko, dass sie vom Markt nicht angenommen werden.

Genau hier setzt Open Innovation an. Die Idee: Potenzielle Kunden frühzeitig und eng in die Entwicklungsprojekte einbeziehen und damit bisher unbekannte Kundenbedürfnisse erkennen und nutzen. Dadurch wird das Risiko des Scheiterns reduziert. Bei der Zusammenarbeit mit Partnern steht aber in jedem Fall mehr Wissen zur Verfügung. Die Produkte kommen so schneller auf den Markt. Für das Unternehmen reduzieren sich gewöhnlich die Entwicklungskosten. Der zentrale Gedanke von Open Innovation: Entwicklungen finden nicht mehr hinter verschlossenen Türen statt, sondern in Netzwerken.

Ein interessantes Beispiel ist der in Aachen von über 80 mittelständischen Unternehmen in Kooperation mit der RWTH entwickelte StreetScooter. Ausgangspunkt war, dass die Elekroautos der großen Fahrzeughersteller den meisten Autofahrern zu teuer sind. Das Netzwerk nahm sich 2010 vor, ein Elektrofahrzeug für den Kurzstreckenverkehr auf den Markt zu bringen. Herausgekommen sind die Modelle Compact für Kleinfamilien und Work als leichtes Nutzfahrzeug. Wie erfolgreich das Konsortium ist, lässt sich daran erkennen, dass die Deutsche Post die StreetScooter GmbH Anfang 2014 gekauft hat. Bereits seit 2011 war sie eng in das Projekt eingebunden. Die StreetScooter GmbH beschäftigt inzwischen über 70 Mitarbeiter hat bereits mehr als 200 Fahrzeuge produziert.

Nicht jeder Unternehmer will jedoch seine Entwicklungsarbeiten gleich vollständig öffentlich machen. Unternehmen sollten bei ihren Vorhaben jedoch prüfen, ob eine Öffnung zusätzlichen Nutzen bringen kann. In jedem Fall empfiehlt sich als erster Schritt in Richtung Open Innovation, die Sammlung neuer Ideen zunächst einmal für alle (!) Mitarbeiter im Unternehmen zu öffnen. Nicht nur die Entwicklungsabteilung, sondern alle Mitarbeiter werden eingeladen, Vorschläge einzubringen, gemeinsam zu diskutieren und zu bewerten. Dafür kann beispielsweise eine monatliche Innovationsrunde einen angemessenen Rahmen bieten.

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