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Beratungsbranche vor der eigenen Restrukturierung

KMU-Berater Klaus Ziegler skizziert in seinem Beitrag die Veränderungen im Beratungsmarkt.
Seit Jahrzehnten haben Unternehmensberatungen am Strukturwandel Ihrer Kunden mitgewirkt. Nun sind sie selbst dran. Die Zukunft der Beratung ist vollkommen offen. Wie ist es dazu gekommen?
Natürlich wirken auch in der Beratungsbranche die gleichen Wettbewerbskräfte, wie in allen anderen Unternehmen. Daneben steht jedoch eine weitere Tatsache: „Die Berater sind auch Opfer ihres eigenen Erfolgs“. Denn unsere Kunden sind professioneller und anspruchsvoller geworden. Gerade das Fachwissen hat sich in den letzten 10 Jahren in den Unternehmen rasant weiter entwickelt und aufgebaut. Zudem lassen sich einst exklusive Consulting-Informationen heute auch ohne Berater dank zunehmender Digitalisierung beschaffen.

Jammern auf hohem Niveau: Wandel statt Krise

Seit 2005 ist der Umsatz in der Beratungsbranche von 13,2 Mrd. € auf 25,2 Mrd. € gewachsen. Und dies bis auf das allgemeine Krisenjahr 2009 kontinuierlich. Der Indexwert der BDU-Geschäftsklima-Befragung ist per Ende September 2015 auf den höchsten Wert seit dem 1. Quartal 2014 gestiegen. Zudem wird in Deutschland im Beratungssektor für das Jahr 2016 ein um ca. 6 bis 8 % wachsender Gesamtmarkt erwartet. Deshalb sollten wir eher von einem Wandel als einer Krise in der Beratungsbranche sprechen.

Vordenkertum und Digitalisierung als Herausforderung der Zukunft

Die Branchenanalysten sind sich sicher, dass die Beratungsunternehmen ihrer Geschäftsmodelle sowohl inhaltlich als auch prozessual ändern müssen. Dabei werden die prozessualen Kompetenzen für die Realisierung von nachhaltigen Beratungserfolgen enorm an Bedeutung gewinnen. So steht noch vor der Umsetzungsfähigkeit die strategische Weitsicht, also die Fähigkeit des Vordenkens, an oberster Stelle der Anforderungen an den Berater. Hierbei werden zunehmend die Kompetenzen der systemischen Unternehmensberatung zur Lösung der Spannungsfelder aus Strategie und Organisation sowie der handelnden Menschen im Unternehmen nachgefragt und notwendig werden. Auch wenn Themen wie Effizienzsteigerung und Sanierung immer ihre Notwendigkeit haben werden, verwundert es somit nicht, dass die Beratungsfelder Digitalisierung, Strategie und Change Management das prognostizierte Wachstum am stärksten beflügeln werden.

KMU-BERATER als Kompetenzgemeinschaft

Bei den großen Consultinggesellschaften zeichnen sich Übernahmen oder Zusammenschlüsse ab, um die erweiterten und gestiegenen Marktanforderungen zu realisieren. Gerade die großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gründen eigene Sparten in der Unternehmens- und IT-Beratung. Wie können nun wir als KMU-Berater diese Herausforderungen bewältigen? Auch wir können unsere Kompetenzen bündeln. Durch Partnerschaften, Kooperationen oder Beteiligungen. Aus persönlicher Erfahrung entstehen hieraus enorme neue Kundenpotenziale, aber auch eine stetige Entwicklung der eigenen Kompetenzen entsprechend den Marktanforderungen. Hierzu dienen sowohl die fachübergreifenden Netzwerke in den Regionalgruppen wie der fachspezifische Detailaustausch in den Fachgruppen und die beiden jährlichen Tagungen.

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